darauf sollten sie achten.
Redakteurin und Content-Spezialistin Wiebke steht uns Rede und Antwort, worauf es bei der optimalen Textlänge für Websites wirklich ankommt: Kurz oder lang? Desktop oder Handy? Gutes Ranking oder Nutzerfreundlichkeit?
Wiebke: Einerseits wollen wir, dass die Texte von Nutzern gelesen werden. Andererseits ist es unser Ziel, Suchmaschinen wie Google mit ausreichend Futter zu versorgen. Aber auch hier gilt es zu beachten, dass der Wert eines Textes für die Suchmaschine nicht nur von der Länge und den darin enthaltenen Keywords abhängt, sondern auch ausschlaggebend vom Nutzerverhalten. Es gilt also verschiedene Faktoren bei der optimalen Länge von Texten zu berücksichtigen.
Wiebke: Eine Kissmetrics Studie hat herausgefunden, dass der Erfolg eines Online-Textes hauptsächlich von einer Sache abhängt: Dem genutzten Endgerät. Desktop-User sind eher geneigt, ausführliche Texte zulesen. Mobile Nutzer hingegen bevorzugen kurze, übersichtliche Texte.
Wiebke: Ganz genau kann man das nicht sagen. Aber kurze Texte haben maximal bis zu 542 Wörter. Von langen Texten sprechen wir bei einem Umfang von ca. 1750 Wörtern. Studien belegen, dass die Verweildauer von Desktop-Nutzern bei Seiten mit 1055 bis 1750 Wörtern am höchsten ist. Kürzeren Texten misst ein Desktop-User scheinbar nicht genügend Autorität zu. Ganz anders sieht das bei Smartphone-Nutzern aus: Mehr als 75 Prozent der User lesen eher kurze Texte mit durchschnittlich 542 Wörtern bis zum Schluss. Auch die Verweildauer ist bei einer solchen Länge höher.
Wiebke: Mit langen, gut recherchierten Texten können wir ein Thema umfassend beleuchten und viele Informationen liefern. Häufig stechen diese Inhalte dann aus der Masse digitaler Inhalte heraus und genießen so ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Im Optimalfall werden sie als Experten-Content bewertet und häufig von anderen Seiten als Referenz verlinkt. Auch die Verwendung von Keywords in Form von Longtails und Phrasen ist in langen Texten leichter, wodurch Google den Text für die optimale Antwort auf spezifisch gestellte Fragen hält. Das setzt aber natürlich immer voraus, dass es sich bei langen Texten auch um qualitativ hochwertige Texte handelt. Keiner hat etwas von leeren Phrasen und aufgeblähten Inhalten – weder die Suchmaschine, noch der Nutzer.
Wiebke: Weil Nutzer heutzutage, in Zeiten der unbegrenzten Mobilität und Schnelllebigkeit, häufig gar nicht die Zeit und Muße haben, sich intensiv mit der Informationsvielfalt auseinanderzusetzen und einen Webtext von Anfang bis zum Schluss durchzulesen. Hinzukommt, dass das Lesen im Web anstrengend und auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm unkomfortabel ist. Und da wir immer wieder feststellen, dass ein Großteil der Websites unserer Kunden von Mobilgeräten aufgerufen wird, gilt es sich dieser Entwicklung anzupassen und eher mit kürzeren Texten zu arbeiten.
Wiebke: Ja, wenn sie eine entsprechend gute User-Experience bieten. Das bedeutet, dass sie gelesen werden und Interaktionen provozieren müssen – so verzeichnen Suchmaschinen automatisch eine lange Verweildauer, umfangreiche Scroll-Tiefe und geringe Abbruchrate.
Wiebke: So könnte man das sagen. Am Ende sind Internetseiten nicht nur auf die gute Bewertung von Google, sondern auf das positive Feedback der Kunden angewiesen – denn die wollen wir letztendlich damit ja erreichen! Deshalb gilt es die “optimale Contentlänge” an das Nutzerverhalten und die Bedürfnisse der Zielgruppe unserer Kunden anzupassen. Viele Website-Templates ermöglichen es uns zum Beispiel, mit einer “Weiterlesen”-Funktion zu arbeiten. So können wir zum einen mit knackigen Einleitungstexten die Liebhaber kurzer Inhalte abholen und zum anderen mit weiter unten auf der Seite fortgesetzten, ausführlichen Inhalten auch jene zufriedenstellen, die tiefgründiger in ein Thema einsteigen wollen. Zudem kann – und sollte – man heutzutage auch viel mit SEO-optimiertem Bild- und Videomaterial arbeiten und so abwechslungsreichen Content schaffen. Trotz allem darf man natürlich die SEO-Basics nicht aus den Augen verlieren. Denn um die Nutzer zu erreichen, braucht es erstmal die entsprechende Platzierung bei Google… Und damit schließt sich der Content Marketing-Teufelskreis